Emscher-Hammer kämpft sich zurück 23.06.2014

Am vergangenen Samstag fand die zweite Etappe der PRODYNA Ruder-Bundesliga (RBL) auf dem noch jungen Phönixsee in Dortmund statt. Der Flachwassersee, welcher im Oktober 2013 als vollständig geflutet galt, beherbergte am Wochenende rund 400 Athleten aus ganz Deutschland. Unter Ihnen auch die Aktiven des Emscher-Hammer. Nach dem zwölften Platz vor gut drei Wochen auf dem Main in Frankfurt, hatte die Ruhrpott-Crew im Vorfeld zum Angriff geblasen.
Nach
dem schlechten Abschneiden in Frankfurt wurde noch einmal einiges innerhalb der
Mannschaft umgeworfen. Das Krafttraining wurde geändert, einige Sportler auf
Diät gesetzt und das Wassertraining per Video analysiert. Doch ob diese
Umstellung in einem so kurzen Zeitraum auch anschlagen würde, wusste niemand so
recht. „Wir haben unseren Focus mehr auf das gemeinsame Rudern gelegt.
Bedeutet, dass wir Kilometer mehr gerudert sind, wir haben mehr Technikübungen
eingebaut als in den vergangenen Wochen und auch mehr schnelle Schläge, um die
Spritzigkeit und Sprintstärke weiter auszubauen. Aber auch an Land haben wir
das Krafttraining noch einmal spezifiziert. Mein Trainerkollege Gregor Hauffe hat
sich noch einmal einen Plan für unsere Sportler überlegt, der noch tiefer in den
anaeroben Bereich geht. So werden die Muskeln der Athleten noch stärker
belastet und der Körper kann sich daran gewöhnen, so dass die Muskulatur im
Rennen nicht so schnell ’dicht‘ macht. Heißt, der Körper ist leistungsfähiger
und erholt sich auch schneller nach intensiven Belastungen“, erklärt
Chef-Trainer Frank Wustmann das neue Trainingskonzept.
Hundertstel
entscheiden
So
reisten die Aktiven der Renngemeinschaft aus den beiden Vereinen aus Hamm und
Herne topfit und hochmotiviert an den Phönixsee. In absoluter Innenstadtnähe
der Ruhrpott-Metropole Dortmund schlugen sie dann am Samstagmorgen ihr Zelt auf
und machten sich bereit für ihren ersten Start. „Wir waren alle hoch motiviert
und so gingen wir auch an den Start. Es war ein ordentliches Rennen. Mit dem am
Samstag herrschenden seitlichen Gegenwind kamen wir beim ersten Mal noch nicht
so ganz zurecht. Aber nach ein paar kleinen Änderungen am Material sah das
schon wieder anders aus“, erklärt Schlagmann Matthias Borghorst. Der
Emscher-Hammer schloss den wichtigen Zeitlauf als siebtschnellstes Boot ab und
zeigte somit schon einmal, wo das Ziel für den zweiten Renntag lag. Nämlich im
Bereich zwischen den Plätzen fünf und acht. „Es war der Wahnsinn, wie stark wir
uns verbessert haben in so kurzer Zeit. Im Achtelfinale haben wir die Sieger
aus Frankfurt nicht davon ziehen lassen und die ganze Zeit mit Ihnen
mitgehalten und uns somit einen Platz unter den ersten acht Booten gesichert.
Im Viertelfinale wollten wir dann einfach zu viel und haben uns selber im Weg
gestanden und somit einen Platz unter den ersten vier verpasst. Aber davon
haben wir uns nicht weiter beirren lassen und in den letzten zwei verbleibenden
Rennen gezeigt, was wir wirklich drauf haben. Im Halbfinale lieferten wir den
tausenden Zuschauern dann auch das knappste Rennen des Tages. Mit drei
hundertstel Sekunden konnten wir uns durchsetzen und hatten uns somit für das
Finale um Platz fünf und sechs qualifiziert. Und auch das konnten wir für uns
entscheiden. Das war wirklich ein nahezu perfekter Renntag für uns!“, gibt
Steuerfrau Stefanie Winkelmann freudig das Wochenende wieder.
Rüdersdorf
ist ein Problem
Dem
Emscher-Hammer wäre es zu wünschen, dass dieser Aufwärtstrend auch weiterhin
anhält. Doch ob dies in sechs Wochen in Rüdersdorf bei Berlin auch tatsächlich
der Fall ist, bleibt abzuwarten. „Wir haben ein echtes Problem. Bisher stehen
nur 6 Athleten für den dritten Renntag der RBL zur Verfügung. Ich bin mir
sicher, dass wir den Achter voll bekommen, nur haben wir dann niemanden zum
Auswechseln. Aber wir können das hoffentlich mit speziellem Training
kompensieren. Ich werde mir da mal was Feines für die Jungs überlegen“, gibt
sich Athletik-Trainer Gregor Hauffe zuversichtlich.